Würde man von List aus die ungefähr zehn Kilometer nach Osten mit dem Motorboot zurücklegen, bis man zum Festland kommt, dann befände man sich in Dänemark. Mit Fug und Recht darf List somit von sich behaupten, nicht nur die nördlichste Gemeinde auf Sylt zu sein – es ist nämlich sogar die nördlichste Gemeinde in Deutschland! Etwa 1.560 Menschen leben hier, die Touristen natürlich nicht mitgezählt, die temporär während der Urlaubssaison in List wohnen.
Der Superlativ des Wörtchens „nördlich“ wird in List gern verwendet – und warum auch nicht? So wirbt etwa eine bekannte, auf Meeresfrüchte spezialisierte Restaurantkette damit, in List die „nördlichste Fischbude Deutschlands“ zu betreiben. Und dennoch, es gibt genügend Tage im Jahr, in denen man meinen könnte, List habe gar nicht so viel mit dem Norden zu tun. Wenn die Sommersonne das Meer, den Strand und die Heide bescheint, dann wirkt List mitunter fast wie ein kleiner Hafen am Mittelmeer.
List Informationen
Einwohnerzahl: | ca. 1600 |
Fläche: | ca. 18 km² |
Postleitzahl: | 25992 |
Zwei Leuchttürme gibt es in der näheren Umgebung
Der Ort nennt die einzige Austernzucht Deutschlands sein eigen, seit den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts werden die Spezialitäten hier gezüchtet, verkauft und exportiert. Zwei Leuchttürme gibt es in der näheren Umgebung von List, und ab dem späten Frühjahr blüht die Heidelandschaft, die direkt vor den Toren der Gemeinde liegt, in vielen Farben. Dann weiden hier unzählige Schafe und Lämmchen. Während man am Oststrand in seichtem Wasser baden und in Ruhe mit den Kindern spielen kann, rollen die Wogen der Nordsee am Weststrand mit Wucht heran und ziehen Wassersportler jeder Art an.
Die Strände selbst sind lang, breit, sandig – oder anders gesagt: sie laden zum ausgiebigen Sonnenbad ein. In List gibt es Veranstalter, die sich darauf spezialisiert haben, mit Kindern auf entsprechenden Schiffen auf „Seeräuberfahrten“ hinaus aufs offene Meer zu fahren. Für die Kleinen ist das natürlich ein Riesenspaß.
Wetterphänomenen auf die Spur kommen
Höchst spannend geht es auch im so genannten „Erlebniszentrum Naturgewalten“ am Hafen von List zu, und zwar für Klein wie für Groß. Dort hat man die Möglichkeit, den Fragen von Wetterphänomenen auf die Spur zu kommen, und zwar auf interaktive Art und Weise. Mit dem Druck aufs Knöpfchen simuliert man eine Sturmflut; zudem wird Kindern anschaulich erklärt, was Gezeiten überhaupt sind und wie sie zustande kommen.
Auch das Leben im Wattenmeer und dessen Bedeutung für die gesamte Umwelt der Insel kommen nicht zu kurz. Am Abend sitzt es gemütlich sich in den Bars und Kneipen, im Idealfall natürlich draußen, bei Fisch und einem gut gekühlten Bier.